Montag, 7. November 2011

L'Art Pour l'Art



Kunst um der Kunst willen, um des Schönens willen.
Ästhetizismus, Oscar Wilde.
Ist das oberflächlich?
Diskutabel.

Die heutige kreative Welt scheint dem Trugbild erlegen zu sein, 
Die Elemente Entblößung, Gewalt und Schock seien Garant für Kunst.
Ich bin es leid, nackte, mit Blut beschmierte Akteure auf der Bühne zu sehen.

Dessen, dass die Welt schlecht und voller Brutalität ist, bin ich mir bewusst,
das muss man mir nicht mehr auf Bildern und in Dramen vermitteln.
Dafür muss ich nur die Nachrichten einschalten oder
jede x-beliebige Zeitung aufschlagen.

Natürlich ist es wichtig, auf unbekannte Missstände hinzuweisen
und den Menschen auch die Abgründe ihrer Spezies vor Augen zu führen.
In Dosen.Wenn diese bisher unbeachtet waren.

Doch ist der Faktor, der den Künstler vom Otto Normalverbraucher unterscheidet,
meine Meinung nach seine
PHANTASIE
Den Mensch zu zeigen, was IST, ist keine Kunst.
Das ist Dokumentation.

 Und wenn ich mich recht entsinne, haben wir in der Schule gelernt,
dass die Kunst in dunklen Zeiten immer einen Zufluchtsort für die Menschen geschaffen hat.

Nun, wenn es auf dieser Welt keine schönen Orte mehr gibt,
muss man sich eben welche erschaffen - im Geiste.
Denn nur dort sind wir unantastbar.
Da die Imagination eines Normalsterblichen allerdings begrenzt ist,
ist es die Aufgabe der Kunst, diese armen Seelen zu retten.

Nun denken viele, es sei mutig, Gewalt zu verbildlichen.
Ich wage zu sagen
die Niederträchtigkeit der Welt darzustellen ist faul und feige,
denn wer keine Träume hat, hat nichts zu verlieren.
Ist Mut nicht, an das Unwahrscheinliche zu glauben?
So wie Tapferkeit, Ehrlichkeit, Tugend und Liebe?

Heißt es nicht, das Werk zeigt nicht das dargestellte Objekt, sondern vielmehr 
die Seele des darstellenden Künstlers?
Machen wir es uns nicht so einfach.
Zeigen wir nicht, was wir fühlen, jetzt.
Zeigen wir, was wir hoffen, für die Zukunft.

Denn wer hat heute noch den Mut, zu hoffen?


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