Montag, 10. Oktober 2011

Money Money Money




Geld.
Geld, Geld, Geld.
Alles dreht sich darum. 
Warum? 
Was ist dieses Geld?
Wofür versklaven wir uns ein Leben lang?
Geld hat ein Eigenleben angenommen.
Ist vom dienlichen Zahlungsmittel zum Machtinhaber verkommen.
Wir vergessen leider, dass Geld eine Plage ist, die wir uns selbst angetan haben.
Marco Polo war es, glaube ich, der die Idee von Münzen als Zahlungsmittel aus China mitbrachte.
Damals florierte noch der Tauschhandel. 
Meine Schnitzerei für dein Huhn. Bitte - dankeschön.
Aber dann kam jemand auf die Idee, einen Platzhalter zu erschaffen, der symbolisch einen Wert darstellt.
Wozu eigentlich?
Damit man global einheitlich Waren erwerben kann? Ist ein Huhn nicht allgemein verständlich?
Musste man damals, wenn man in's Ausland fuhr, auch Währung wechseln?
Ein Rind, das macht 10 Koalas, wenn Sie nach Australien wollen.
Oder macht sich ein Bündel Scheine einfach besser in einer Handtasche als ein Dutzend Hühner?
Dennoch mussten wir Tauschen: Ware gegen Geld, Geld gegen Ware. Dollar gegen Euro und vice versa.
Wir hatten nur einen Umweg geschaffen.
Und schon sind wir in der Gegenwart, wo es die sogenannte "Geldillusion" gibt.
Menschen denken nicht mehr in Einheiten realer Werte, sondern vielmehr in ungreifbaren Zahlen.
"Das sind 200€", nicht "das ist ein Flug nach London".
Geld an sich hat einen Eigenwert bekommen, ist zum Statussymbol mutiert. 
Wir jagen ihm nach, verkaufen unsere Seelen dafür, und sind bemüht, so viel wie möglich davon anzuhäufen.
Irgendwann haben wir dann einen großen Haufen bedrucktes Papier.
Als man noch tauschte, förderte die Wirtschaft die kreative Entfaltung eines jeden Bürgers. 
Wenn ich eine Kuh will, dann sollte das, was ich im Gegenzug dafür anbiete, auch eine entsprechende Qualität besitzen, sonst werde ich wohl auf das Steak zu Weihnachten verzichten müssen.
So musste man herausfinden, was man w i r k l i ch kann, besser, als alle anderen.
Nur so konnte man überleben.
Heutzutage bekommt man für jede Arbeit Geld. 
Es wird nicht pro Leistung gezahlt, sondern pro Stunde.
Und dabei ist es völlig egal, wenn man nur ein Mindestmaß an Mühe aufwendet, 
die eigene Arbeit zutiefst verachtet und so wenig tut, wie nur irgend möglich.
Und so haben wir eine Hassliebe für die knittrigen Scheinchen entwickelt,
Schleppen uns jeden verhassten Montag zur Arbeit und geifern nach dem Wochenende.
Man sollte den Menschen mal erzählen, dass das Land mit den signifikant glücklichsten Einwohnern der Welt Mexiko ist - ein von Armut geplagtes Land.
Jemand sollte ihnen erklären, dass Reichtum und Glück nicht miteinander korrelieren.
Das auffälligste Korrelat, mit der Lebenszufriedenheit der Einwohner eines Landes, das ermittelt werden konnte, war die demokratische Staatsführung.
Freiheit ist das Zauberwort.
Selbstbestimmung.
Gerechtigkeit.
Aber genau da liegt wiederum die Krux.
Denn das böse, böse Geld hat einen sehr verlockenden und deshalb umso verheerenderen Vorteil:
Es ist der einzige Weg, die beiden antagonistischen Wünsche zu verbinden, die in jedem von uns brennen, sich sonst jedoch wechselseitig ausschließen:
Sicherheit und Freiheit.
(Die Diskussion darüber, was "Sicherheit" und "Freiheit" eigentlich bedeutet, heben wir uns für ein anderes Mal auf ;)

Was nun?
Ist die Freiheit, sich alles leisten und tun zu können, was einem vorschwebt, äquivalent zur Freisagung von der ewigen Knechtschaft des Geldes?
Natürlich bin ich nicht so verblendet zu glauben, es wäre einfach, zehn dutzend Eier nach England zu verschiffen, um im Gegenzug eine neue Röhrenjeans zu bekommen.
Wenn es jedoch zu wirklich wichtigen Konflikten diesbezüglich kommt, zum Beispiel dem, ob ich meiner physischen und psychischen Gesundheit schade, nur um an Geld zu kommen, teile ich eher die Meinung von Grandpa George:
"There's plenty of money out there. They print more every day. But this ticket, there's only five of them in the whole world, and that's all there's ever going to be. Only a dummy would give this up for something as common as money. Are you a dummy?"

NO SIR, I'M NOT A DUMMY!


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